Udo Unkels Skulpturen zeigen Geschöpfe, die im wahrsten Sinne zerrissen wirken - weder formal noch inhaltlich lassen sie eine genaue Definition zu. Feingliedrig - scheinbar in der Bewegung eingefroren - stehen sie im harten Kontrast zu ihrer Umgebung. Sie pendeln zwischen Abscheu und Ästhetik - die schwarzen Figuren verkörpern Vergänglichkeit und ein Aufbegehren im Jetzt.

Die Objekte, die Unkel oftmals mit elektronischen Attributen versieht, spielen mit dem Kontrast von kindlichem Entdeckertrieb und einem sich ausbreitenden unwohlen Gefühl in der Magengegend.

Stahlhelme, Schädel und Prothesen werden unter Udo Unkels Händen zu ironisch-kritischen Kunstwerken - immer nah am Zeitgeist, doch auch immer mit dem Wissen des kollektiven Gedächtnisses spielend. Das Vanitas-Motiv ist allgegenwärtig - mal in der Form harmloser Spiele - mal im zeitgeschichtlichen Kontext.

Die Arbeiten von Udo Unkel treffen den Betrachter: mal in der Magengrube, mal in den Gehirnwindungen. Eines steht auf jeden Fall fest: Ohne Nachhall verlässt niemand Unkels Manege.

 

Thomas Volkmann Kunsthalle Südwestfalen