Der Mensch ist eines der Themen von Udo Unkel.
Sein Weg der Individuation.
Skulpturen sind meistenteils aus Edelstahl gefertigt.
Der Stahl ist expressiv mit Schneidbrenner und Schweißgerät verarbeitet.
Figuren sind als Hohlkörper angelegt, in Ihrer Oberfläche zerrissen, teilweise geöffnet wodurch eine Expansion in den Raum erfolgt.
Das Auflösen der Form ist dem Selbstfindungsprozess gleichzusetzen.
In frühen Arbeiten war es das Resultat dieses Selbstfindungsprozesses welches Thema seiner Arbeiten war.
Der Mensch am Ende seiner „erfolgreichen“ Individuation.
Dargestellt durch eine subjektiv perfekt geformte Skulptur/Plastik.
Dieses perfekte wich immer mehr der oben erwähnten Degeneration, resultierend aus seinem immer kritischer werdenden Blick dem Menschen gegenüber.
Das Wissen um Gestaltung, Anatomie etc. ist noch erkennbar aber nicht mehr bestimmendes Merkmal der Figuren.
Linien sind gebrochen, lösen sich auf. Die Anatomie wird vom Thema bestimmt und passt sich diesem an.
Der Körper als das was ein Leben ermöglicht und erfahren hat, als Visualisierung von Taten und Gedanken.
Spuren des Lebens sichtbar gemacht.
Dieser „Verfall des Lebendigen“ findet sich in den Objekten wieder, Schädel und Knochen sind Merkmale.
Neben diesen Elementen sind sie aus benutzten, antiken Gegenständen hergestellt die für sich genommen schon eine Geschichte erzählen, teilweise Zeitzeuge sind.
Anspielung an eine Kindheit in der Dinge noch Geschichten erzählen konnten.
Einige kommunizieren mit dem Betrachter über eingebaute Sensoren oder fordern diesen zu Aktionen auf.
Hier und bei den Fotomontagen ergibt sich eine individuelle Bedeutung für den Betrachter, durch die Wechselwirkung mit Ihm.
Sie regen sowohl zum schmunzeln als auch zum nachdenken an
Den Bezug zur Moderne erhalten Sie durch die Verbindung mit Elektronik.
Ihren temporären Charakter erfahren diese Objekte durch die jeweilige Ausführung, sei es das die einzelnen Elemente mit Kabelbindern verbunden; oder Lötstellen mit Pflastern isoliert sind.
Das temporäre vieler seiner Arbeiten steht bewusst im Kontrast zu dem sonstigen Ansinnen eines Künstlers Werke für die Ewigkeit zu schaffen.
Kinetische Arbeiten die von der Machart eher provisorisch wirken, haben extra für sie angefertigte Stellagen aus Stahl, die im Kontrast zu diesen stehen.
Sie geben den Objekten etwas bedeutsames/ewigliches das Ihnen nicht zusteht in Ihrer begrenzten Haltbarkeit; durch die Verwendung von Batterien, offener Verdrahtung...
Im Gegensatz hierzu müssen die figürlichen Arbeiten ohne Podeste/Sockelplatten auskommen.
Teils um Ihnen den statischen Charakter zu nehmen als auch zur Verdeutlichung, dass Sie sich noch in einem Entwicklungsprozess befinden.
Zwangsläufig ist der Tod ein weiteres Thema .
Da sich niemand gern damit auseinander setzt verpackt er Ihn in nette Kästchen oder versteckt denselben in Monstern, die von der Machart an Kinderhand erinnern; mit bunten Drähten, Kabelbindern und Schriften.
Somit ist das Wesen des Menschen nicht nur Bestandteil der Arbeiten.
Vielmehr wird der Charakter des Menschen benötigt um den Werken ihre Bedeutung zu geben.
Die individuellen Empfindungen des Einzelnen, das „Gedankengebilde“ welches Objekte oder Fotomontagen erzeugen ist Teil der Arbeiten und stimmt oftmals nicht mit dem Gesehenen überein.
Dies bewusst und ohne zu provozieren.
Ist der Glaube Inhalt einiger Arbeiten, so stellt sich im wesentlichen nicht die Frage gibt es einen Gott,
sondern wie verhält sich der religiöse Mensch in der heutigen Zeit, „verdient er Gott“?
Brigitte Bailer 1. Vorsitzende BBK Westfalen e.V
www.atelierhaus-westfalenhuette.de